Nach einer Nacht voll romantischem Nieselregen (inklusive gratis Tropfgeräusche aufs Wohnmobildach – besser als jede ASMR-App), rollt der Reisezirkus heute weiter nach Kuldiga. Dort wartet laut Touri-Broschüre der breiteste Wasserfall Europas auf uns. Satte 100 bis 110 Meter breit und 2 Meter hoch! Beeindruckend… bis man kurz an den Rheinfall denkt. Der bringt’s auf 150 Meter Breite und macht dazu noch einen 23-Meter-Bauchklatscher in die Tiefe. Aber hey – den Letten sei’s gegönnt. Und die Schweiz? Tja, die liegt zwar mitten in Europa, ist aber offensichtlich zu neutral, um mitzuzählen.

Für mich persönlich ist das Highlight von Kuldiga eh nicht der Wasserplätscherteppich, sondern die hübsche Altstadt und – Trommelwirbel – das Gelände rund um die Brauerei DUNA. Ein Ort, der mehr Charme hat als der Wasserfall Wucht.



Direkt gegenüber liegt das KOPA taste. Klingt fancy, ist es auch. Preislich eher im „Gönn-dir-mal-was“-Segment angesiedelt. Burger oder Schnitzel-Junkies werden hier eher milde lächeln, denn es gibt kreativen Kram auf dem Teller. Dafür kannst du dir die lokal gebrauten Biere gleich rüberreichen lassen – quasi von Tank zu Tisch. Wer keinen Bock auf Limo hat, aber auch keinen Bierdurst verspürt, sollte sich mutig an ein Sauerbier wagen. Schmeckt wie Limonade auf Steroiden – erfrischend anders und garantiert kein Standard-Schoppen.





Geschlafen wurde dann am See, auf dem Campingplatz Nabite. Wunderschön ruhig, direkt am Wasser, mit gefühlten 98 freien Plätzen. Also genug Platz, um eine spontane Grillparty mit allen Mücken des Baltikums zu schmeissen.

