Nach meiner überstürzten Flucht aus den Highlands hab ich mir am Rande des Cairngorms Nationalparks und in Reichweite von Speyside/Aberdeen, genauer in Edzell eine Ferienunterkunft genommen.


In der näheren Umgebung gibt es zahlreiche Hofläden und keine militanten Vegetarier.
Auf einem meiner Ausflüge habe ich noch kurz bei Macallan Halt gemacht.
Was bei den Weingütern in den Staaten begann, seine Fortsetzung in Spanien und Canada und auch sonst überall auf der Welt fand, hat nun auch die Welt des Whiskys erreicht.
Es reicht nicht mehr ein historisches Gebäude mit einem mehr oder weniger improvisierten Besucherzentrum – in denen sich Rentner und Studenten ein Zubrot verdienen – zu betreiben. Es muss schon was spektakuläres sein.
Die Edrington-Group ist bei Macallen mit einem Investitionsvolumen von 500mio Pfund Sterling über einen Zeitraum von 12 Jahren eingestiegen. Allein für die neue Destille, die in unmittelbarer Nachbarschaft der alten Brennerei in die Landschaft geklotzt wurde, hat man 140mio £ springen lassen. Im Mai war spektakuläre Eröffnung.
Nicht minder spektakulär ist was da so in der Landschaft steht:


Die alten Brennblasen wurden peinlichst vermessen und 36 neue Brennblasen (exakte Kopien der alten) ins Gebäude gestellt.




Das ganze Angebot für die Besucher ist noch nicht ganz durchdacht. Ein Restaurant ist zwar ins Besucherzentrum integriert, bietet aber im Moment nur Snacks und den üblichen Süsskram zum Kaffee an. Es gibt noch reichlich Luft nach oben wenn ich es mit den Top-Weingütern in Canada vergleiche.
So geht es auch:


Aktuell ist bei Macallan eine Führung für 27 £ im Angebot (eine nicht genannte Anzahl von Spezialitäten wird dabei verkostet). Irgendwann gibt es dann eine Standard-Führung für 15 £ (4 Whiskys werden dabei zur Verkostung angeboten). Angesichts der exorbitant hohen Investition sind die Preise nachvollziehbar.
Für Fahrer ist (noch) nichts im Angebot. Aber das Besucherzentrum ist ja erst seit Juni 2018 offiziell in Betrieb.
Zahlreiche Destillerien sind dazu übergegangen für die Fahrer das Tasting am Ende der Tour auszulassen. Stattdessen erhält der Chauffeur eine kleine (50ml) Flasche des beworbenen Getränks. Oder man gewährt dem Fahrer einen reduzierten Preis oder – ganz raffiniert – gibt ihm einen Gutschein für den angegliederten Shop mit auf den Weg.
In so einem stylischen Gebäude würde ein roter Feuerlöscher nur stören. Man hat aber eine Ausnahmegenehmigung erwirkt um stattdessen verchromte aufstellen zu dürfen, aber das nur so am Rande

