Auf dem Weg von Inverness nach Oban lag so ganz zufällig, wirklich völlig überraschend die eine oder andere Destille.
Bei einigen habe ich schon in der Vergangenheit vorbei geschaut, Tomatin war am Samstag dran. Der Whisky nichts besonderes. Einst die grösste Destillerie Schottlands, stand Tomatin in den 80er Jahren vor dem Aus. Ein Japanisches Investmentkonsortium hat dann vorausgesehen dass die Asiaten und Russen bald alles, was sich Whisky nennt, wie blöd aufkaufen werden. Man hat sich also der Destillerie angenommen. Tomatin wurde gesund geschrumpft und brennt heute in Japans Auftrag nur noch ein zehntel (in Zahlen 1/10) seines ursprünglichen Ausstosses.
Die 80er waren nicht nur modetechnisch eine Herausforderung. Aber das nur so am Rande.
Good News für alle Selbstfahrer. Neben Glenfiddich gibt es auch bei Tomatin statt eines Tastings am Schluss der Führung ein kleines Fläschchen auf den Weg:

Andere Betriebe haben scharf gemachte Wachhunde als Wachtiere, hier versieht „Peter the rabbit“ seinen Dienst:

Oban, das kleine verschlafene Städtchen ist am Wochenende so gar nicht verschlafen. Unter Tags schlurfen die Rentner von Teestube zu Teestube, aber am Abend da steppt der Bär. Da wird in den Pub’s der Stadt ordentlich was weggebechert.
Das erklärt auch dass ich mich über das Weekend nicht dazu aufraffen konnte hier was zu schreiben. Um es kurz zu machen, die Abende waren lang, dementsprechend später kam ich morgens aus den Federn. Ganz verschlafen habe ich die Tage aber auch nicht.
Zuerst ein Frühstück in der Stadt die gerade erwacht:

Dann ab nach Dunstaffnage Castle ganz in der Nähe von Oban:

Die Beschreibung der Erreichbarkeit der Ruine ist ein klein wenig zynisch:
Most of the grounds and gardens are suitable for visitors using wheelchairs or with limited mobility, but visiting the castle could be a challenge …….
Man beachte die Treppe rechts vom Schloss.


Apropos Inneneinrichtung. Wer hat sich in einem B&B nicht schon gewundert woher all dieser Krimskrams herkommt?
Ich glaub ich hab den Laden gefunden:


Weiter ging es dann noch nach Bonawe, eine weitere Ruine anschauen. Dieses mal aber ein Zeitzeuge der industriellen Revolution.

Weil es in Südengland nicht mehr genügend Brennstoff – sprich Holzkohle – zur Verhüttung von Eisen gab, hat man kurzerhand die Produktion ins – damals – noch waldreiche Schottland verlegt.

Die Dame im Besucherzentrum war ganz hin und weg dass sich diese Woche doch noch mal jemand zu ihrer Sehenswürdigkeit verirrt hat. Würde sie die letzten 500 Meter ihrer Zufahrt mal ausbessern lassen, dann kämen sicher auch mehr Leute. Die Kinderbadewannen grossen Schlaglöcher entmutigen manch einen Besucher. Das Auto kann man auch nicht einfach so auf der Hauptstrasse stehen lassen und den letzten Teil des Weges zu Fuss gehen. Der Verkehr käme auf dieser Hauptverkehrsachse zum erliegen (single track road).
Den Abend habe ich dann wieder in Oban verbracht und wäre sicherlich noch länger geblieben. Aber dann dies:

Schnell weg hier! Zurück in die gelobte Grafschaft Angus wo man sich noch nicht dem Terror der militanten Vegetarier ergeben hat.
